Nach welchen Regeln töten die Religionen Tiere, die sie essen?

Anonym
31.10.2013 - 15:22

Hallo. Tiere sind in allen Religionen Teile der Schöpfung, die mit Respekt behandelt werden müssen. Fast überall gehören sie aber auch zur Nahrungskette und müssen daher als Lieferanten von Fleisch oder Wurst getötet werden. So gehen die Religionen damit um:

Jüdische und muslimische Gläubige dürfen keine Speise essen, an der Blut haftet. Damit das Fleisch komplett ausblutet, schächten sie die Tiere. Nach dieser Methode ist das Fleisch für jüdische und muslimische Gläubige „erlaubt“. Jüdinnen und Juden nennen das koscher, der muslimische Begriff dafür heißt halal.

Viele Hindus leben aus Respekt vor den Tieren vegetarisch. Es ist aber nicht verboten, Fleisch zu essen. Eine Ausnahme gilt für Kühe. Sie sind Hindus heilig und dürfen in den meisten indischen Bundesstaaten nicht getötet und schon gar nicht gegessen werden.
Der Beruf des Schlachters ist unter Hindus sehr unbeliebt. Daher triffst du in Indien häufig christliche oder muslimische Metzger. Für die Tötung der Tiere gibt es in den einzelnen Glaubensrichtungen unterschiedliche Traditionen. Häufig wird eine Methode angewandt, die dem Schächten sehr ähnlich ist.

Auch unter Buddhistinnen und Buddhisten gibt es viele vegetarische Menschen. Wer doch Fleisch isst, darf das Tier nicht selbst geschlachtet haben. Nach Möglichkeit sollte sogar der Schlachter selbst kein Buddhist gewesen sein.

Bahai haben keine Vorschriften für die Schlachtung. Dafür gibt es ein Verbot „übermäßiger Jagd“. Das heißt, es sollen nicht mehr Tiere gejagt und geschlachtet werden, als unbedingt nötig. Daher essen auch viele Bahai möglichst wenig Fleisch. Manche Lehrende oder Vortragende des Bahai vermuten sogar, dass sich die Menschen in Zukunft ganz fleischlos ernähren werden.

Für Christinnen und Christen gibt es kein Fleischverbot und auch keine Regel für die Schlachtung. Aber auch sie sollen es natürlich vermeiden, Tieren unnötig Leid und Schmerz zuzufügen.