Beschneidung im Jesidentum

- religiöse Pflicht bei Jungen
Medizinische Geräte für eine Beschneidung liegen bereit.
© Getty-Images/iStockphoto/tzahiV
In Deutschland führt eine fachkundige Ärztin oder ein fachkundiger Arzt die Beschneidung bei jesidischen Jungen durch.

Im Jesidentum hat die Beschneidung von Jungen eine lange Tradition. Sie gilt als religiöse Pflicht und wird zu Ehren von Abraham im frühen Kindesalter durchgeführt.

In Deutschland führt eine fachkundige Ärztin oder ein fachkundiger Arzt die Beschneidung durch. Bei der Beschneidung soll auch ein ausgewählter Beschneidungspate aus einer anderen Erbgruppe oder auch aus einer anderen Religionsgemeinschaft anwesend sein. Der Pate bezeugt, dass der religiösen Pflicht nachgegangen wurde. Über die Patenschaft sind der Junge und sein Pate ihr Leben lang friedvoll verbunden. Daher sollte der Pate jemand sein, den der Junge und seine Familie sehr gern haben. Die Paten gelten als erweitertes Mitglied der Familie und werden als „Kiriv“ bezeichnet. Der Pate und die betreffende Familie achten, lieben und unterstützen sich zukünftig gegenseitig.

Im Anschluss der Beschneidung feiert die Familie mit all seinen Mitgliedern und mit Freundinnen und Freunden ein großes Fest.

Wegen Flucht und Vertreibung können nicht alle Jesidinnen und Jesiden die Praxis der Beschneidung durchführen und einen Paten wählen.

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