Orthodoxe Christinnen und Christen feiern jedes Jahr das Ereignis der Taufe Jesu. In der orthodoxen Kirche heißt der Feiertag auch „Epiphanias“. Das Wort „Epiphanias“ kommt aus dem Griechischen und heißt übersetzt „Erscheinung“ oder „Offenbarung“.
Nach der biblischen Erzählung ließ sich Jesus von Johannes dem Täufer im Fluss Jordan taufen. Direkt nachdem Jesus getauft worden war, öffnete sich der Himmel und Gottes Geist kam wie eine Taube auf Jesus herab. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ (Matthäus 3,17). Weil in der biblischen Geschichte Jesus, der Heilige Geist und der Vater vorkommen, feiern orthodoxe Christinnen und Christen zu diesem Anlass die Dreieinigkeit Gottes.
Der Feiertag in der orthodoxen Kirche umfasst verschiedene Traditionen und Bräuche. Zentral ist die Segnung des Wassers: Hierzu taucht ein Priester ein Kreuz in einen Fluss oder See und spricht ein Gebet. Manche Gläubige springen dann auch in das gesegnete Wasser, um die Taufe Jesu nachzuempfinden. Außerdem finden oft Prozessionen und Feiern statt, wozu sich die Kirchengemeinde und auch Familien treffen.
Die Taufe Jesu wird am 6. Januar gefeiert, in der Regel nach dem Julianischen Kalender. In Deutschland und allen anderen Ländern, die sich nach dem Gregorianischen Kalender richten, ist dann der 19. Januar. Zwischen dem Julianischen und Gregorianischen Kalender liegen 13 Tage.
Das Fest Epiphanias wird auch in der evangelischen und katholischen Kirche gefeiert. Es ist eins der ältesten Feste der Kirchengeschichte. Anders als in der orthodoxen Kirche erinnert es dort aber an die drei Weisen aus dem Morgenland. Deswegen heißt das Fest, das jedes Jahr am 6. Januar gefeiert wird, auch Heilige Drei Könige.