Minjan

Unter einem schwarzen Baldachin und tanzend und singend tragen Geistliche und männliche Mitglieder der jüdischen Gemeinde Halle eine neue Tora in die Synagoge.
© epd-bild/Steffen Schellhorn
- Gemeinschaft für jüdische Gebete
Unter einem schwarzen Baldachin und tanzend und singend tragen Geistliche und männliche Mitglieder der jüdischen Gemeinde Halle eine neue Tora in die Synagoge.
epd-bild/Steffen Schellhorn
Eine Gemeinschaft von zehn jüdischen Männern ist für bestimmte Gebete und Handlungen notwendig.

Der Minjan ist eine Gemeinschaft von zehn jüdischen Männern oder Frauen, die zu einer Lesung der Tora und zu besonders wichtigen Gebeten zusammen kommen müssen.

Die Teilnehmenden des Minjan sollten sich möglichst gut mit ihrer Religion auskennen. Denn manche jüdische Gebete enthalten besondere Segnungen und die Heiligung des Namens Gott. Sie sind daher auch besonders wichtig und müssen auf besondere Weise begleitet werden. Früher durften dem Minjan nur Männer angehören. In orthodoxen Gemeinden ist das auch heute noch so. In liberalen jüdischen Gemeinden sind heute auch Frauen in einem Minjan zugelassen.

Ein Mitglied des Minjan ist der Chasan. Er heißt auch Kantor und ist der Vorbeter und Gesandte der Gemeinde. In ihrem Auftrag wendet sich der Chasan an Gott. Im Gottesdienst liest der Chasan im Wechsel mit den Gemeindemitgliedern aus dem Siddur vor. Das ist das jüdische Gebetbuch. Es enthält Auszüge aus der Tora, den Psalmen und dem Talmud. Siddur bedeutet „Ordnung für die Gebete“. Zu einem Minjan können sich jüdische Männer und Frauen während der Gebetszeiten auch auf einer Wanderung, am Flughafen oder an allen anderen Orten zusammenfinden und gemeinsam beten. Ohne Minjan müssen sie einige Gebete auslassen.

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