Hallo Dafina. Viele Musliminnen und Muslime richten sich bei der Entscheidung für ihre erste sexuelle Begegnung an religiöse Gebote. Der Islam schreibt vor, dass Menschen ausschließlich in einer Ehe mit ihrem Ehepartner oder ihrer Ehepartnerin Sex haben dürfen.
In einer Ehe zählt aber nicht nur die körperliche Nähe, wie Sex, sondern insbesondere auch die geistige Nähe stellt ein wichtigen Bestandteil dar. Es ist also sehr wichtig, dass sich Menschen in einer Partnerschaft gut verstehen. Paare bilden nämlich ein Team, dass in guten Zeiten, aber auch in schwierigen Situationen füreinander da ist, also sich gegenseitig unterstützen und helfen. So eine Partnerschaft setzt sehr großes Vertrauen in einen Menschen voraus.
Es ist also wichtig, sich klar zu machen, dass dieser vertrauensvolle Umgang in der Ehe eine große Bedeutung hat. Und da körperliche Nähe und sexuelle Begegnungen auch großes Vertrauen in die Partnerin oder den Partner voraussetzen, darf dieses große Vertrauen ebensowenig verletzt werden, wie das Vertrauen in allen anderen Lebenslagen einer Partnerschaft.
Für viele Musliminnen und Muslime spielt zudem die Familie eine sehr große Rolle in ihrem Leben. Um ein behütetes und glückliches Familienleben zu haben, darf das gegenseitige Vertrauen nicht verletzt werden. Die religiösen Geboten haben also im Sinn, dieses gegenseitige Vertrauen zu schützen, egal ob es um Sexualität, Lügen, Betrug oder Verrat geht.
Die wichtigste Voraussetzung für selbstbestimmte Sexualität ist die Fähigkeit, mit der Partnerin oder dem Partner rücksichtsvoll umzugehen und sich nur im gegenseitigen Einverständnis körperlich näher zu kommen. Denn nur „ja“, heißt auch „ja“.