Drusen

- die Glaubensgemeinschaft, die aus dem Islam entstand
Drusen aus den Golanhöhen, die von Israel besetzt sind, treffen sich im Dort Majdal Shams nahe der syrischen Grenze.
AFP via Getty Images/JALAA MAREY
Die markante Kopfbedeckung und Kleidung der Drusen steht für ihre religiöse Zugehörigkeit.

In jeder Religion gibt es unterschiedliche Glaubensrichtungen. Im Islam gibt es hauptsächlich sunnitische und schiitische Glaubensgruppierungen. Aber auch unter ihnen gibt es unterschiedliche Gemeinden.

Das Drusentum hat sich aus dem Islam zu einer eigenen Religion entwickelt. Weltweit gibt es etwa eine bis zwei Millionen Drusinnen und Drusen. Die meisten Drusinnen und Drusen leben verteilt in den Ländern Syrien, Libanon und Israel. Das Symbol der Drusinnen und Drusen ist ein fünfzackiger Stern in den Farben rot, gelb, blau, weiß und grün.

Die Glaubensgemeinschaft der Drusinnen und Drusen entstand im 11. Jahrhundert unserer Zeitrechnung in Ägypten. Damals regierte dort ein schiitischer Herrscher namens Al-Hakim. Drusinnen und Drusen glauben, dass Gott in seiner Person zum bisher letzten Mal selbst auf die Erde gekommen ist. Sie glauben wie Musliminnen und Muslime an die Einzigartigkeit Gottes, an den Koran und die Propheten der abrahamitischen Religionen. Manche fühlen sich dennoch nicht dem Islam zugehörig, sondern als eigenständige Religion.

Auch wenn es Ähnlichkeiten zu den abrahamitischen Religionen gibt, unterscheidet sich der drusische Glaube bei einigen Themen stark vom Islam. Zum Beispiel glauben Drusinnen und Drusen an die Seelenwanderung nach dem Tod. Das heißt, dass ihre Seele wiedergeboren wird. Und zwar als Drusinnen und Drusen. Sie haben außerdem eine eigene heilige Schrift, die Buch oder Briefe der Weisheit genannt wird.

Es gibt kein zentrales Oberhaupt, das Glaubensinhalte erforscht und festlegt. Allerdings unterscheiden Drusinnen und Drusen zwischen „Wissenden“, die in die religiösen Praktiken und Lehren eingeweiht sind und den „Unwissenden“, die sich eher dem alltäglichen Leben widmen. Dabei genießen die „Wissenden“ Respekt in der Gemeinschaft, sie sind aber nicht höhergestellt als „Unwissenden“.

Seit dem Jahr 1043 ist es nicht mehr möglich, dem Drusentum beizutreten. Nur wer drusische Eltern hat, ist selbst auch Drusin oder Druse. Damit es auch in Zukunft die drusische Gemeinden noch gibt, sollen Drusinnen und Drusen nur innerhalb ihrer Gemeinschaft heiraten und Familie gründen.

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