Unter welchen Umständen wurde der Bab hingerichtet?

Anonym

Hallo. Bab kündigte den Bahai im Jahr 1844 den Stifter ihrer Religion an. Schon im Alter von 25 Jahren nannte er sich selbst einen Gottesboten. Seine Botschaft verbreitete sich sehr schnell. Viele Menschen glaubten ihm. Andere hielten ihn jedoch für einen Lügner und verfolgten ihn und seine Anhängerinnen und Anhänger. Bald nahmen sie den Bab gefangen und verbannten ihn an einen einsamen Ort im Gebirge in Nordpersien.

Am Mittag des 9. Juli 1850 wurde Bab unter seltsamen Umständen hingerichtet. Rund 750 Soldaten sollen abkommandiert worden sein, um Bab im Kasernenhof in Tabriz zu erschießen. Von den Dächern der umliegenden Häuser verfolgten tausende Menschen das Geschehen. Mit Bab zusammen sollte auch sein treuer Gefährte Anis sterben. Beide wurden an eine Mauer gebunden. Dann legten die Soldaten an und feuerten. Als sich der Rauch der Schüsse verzogen hatte, trauten die Menschen ihren Augen nicht: Anis stand unverletzt an der Mauer und Bab war verschwunden. Man suchte ihn überall. Schließlich entdeckten ihn Soldaten in einer Zelle. Dort hatte er die vorangegangene Nacht verbracht und bei seiner Abführung ein Gespräch unterbrochen.
„Nun habe ich mein Gespräch beendet. Jetzt können Sie Ihre Aufgabe erfüllen“, soll Bab den verdutzten Soldaten, als sie ihn fanden.
Doch das erste Regiment weigerte sich, noch einmal zu schießen. Als die Kugeln eines Ersatzregimentes den Bab trafen, brach noch im selben Moment ein heftiger Sturm herein und der Himmel wurde schwarz wie die Nacht.

Die Umstände der Hinrichtung des Bab waren so ungewöhnlich, dass sogar kritische Beobachter aus dem Westen darüber berichteten und die Ereignisse dokumentierten.
 

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