Homosexualität

Ein homosexuelles männliches Paar sitzt mit Tochter, Sohn und Hund auf einem Teppich.
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- ist genauso viel wert wie die Liebe zwischen Mann und Frau
Ein homosexuelles männliches Paar sitzt mit Tochter, Sohn und Hund auf einem Teppich.
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Homosexualität ist die Liebe zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau. Gleichgeschlechtliche Lebenspartner dürfen in Deutschland heiraten.

Homosexuell sind Frauen, die sich nur in Frauen, und Männer, die sich nur in Männer verlieben. Homosexuelle Frauen nennt man Lesben, homosexuelle Männer Schwule. Die Liebe unter Lesben und Schwulen ist weit verbreitet und genauso viel wert wie die Liebe zwischen Mann und Frau. 

In Deutschland sind nach einer Studie des Bundesamtes für Statistik rund zwei von hundert Männern schwul und eine von hundert Frauen lesbisch. Im Jahr 2013 lebten sie in rund 78.000 festen Beziehungen zusammen. In anderen Untersuchungen sind höhere Zahlen herausgekommen. Ganz genau lässt sich das nicht ermitteln. Fest steht aber, dass es im Jahr 2013 rund 37.000 „eingetragene Lebensgemeinschaft“ gab und fast 7.000 Kinder in Familien mit gleichgeschlechtlichen Partnern lebten.

Lange Zeit wurden Homosexuelle als unnormale Menschen beschimpft und ins Abseits gestellt. Rund 50.000 Schwule wurden sogar von Richtern als Straftäter verurteilt und bestraft. Das geschah ganz offiziell nach dem Paragraph 175 des deutschen Strafgesetzbuches. Erst sehr spät gaben die Gesetzgeber zu, dass nicht die Liebe der Verurteilten, sondern das Gesetz das Verbrechen war. Nach zwei Reformen wurde der Paragraph erst im Jahr 1994 endgültig gestrichen. Er galt 123 Jahre lang.

Heute müssen sich Schwule und Lesben nicht mehr überall verstecken. Immer mehr Menschen räumen mit den alten Vorurteilen auf. Auch der Staat zieht langsam mit. Er ermöglichte es gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern in Deutschland 2001, eine „eingetragene Lebensgemeinschaft“ einzugehen. Sie enthielt aber immer noch Nachteile gegenüber der Ehe. Diese betrafen vor allem die Steuern, das Erbrecht und das Recht, Kinder zu adoptieren. Erst im Juni 2017 beschloss der Bundestag die Einführung der "Ehe für alle". Sie soll ab Herbst 2017 für die Gleichberechtigung aller Paare sorgen.

Jedes Paar wünscht sich Liebe und Glück, Anerkennung und Bestätigung, Sicherheit und Geborgenheit, Spaß an denselben Dingen und körperliche Lust aufeinander. Dabei ist es ganz egal, ob die Partnerin oder der Partner dem gleichen oder dem anderen Geschlecht angehört. Fast alle planen eine gemeinsame Zukunft und verbringen einige Jahre oder sogar das ganze Leben miteinander. Manche Beziehungen gehen auch schief. Andere Menschen gehen fremd oder binden sich nicht und haben lieber Sex mit einer Partnerin oder einem Partner, den sie nur selten oder nach einer Begegnung nie wieder sehen. Auch das gilt für Homosexuelle und Heterosexuelle gleichermaßen.

Es gibt nur einen Unterschied: Homosexuelle Paare können keine gemeinsamen leiblichen Kinder bekommen. Für einige Religionen ist genau das der Knackpunkt, denn für sie ist die Zeugung eines Kindes der einzige Sinn oder sogar die einzige Berechtigung, Sex zu haben. Aus diesem Grund fällt es manchen Religionen schwer, die Homosexualität als eine von vielen möglichen Formen der körperlichen Liebe anzuerkennen. Einige Glaubensgemeinschaften sind jedoch dabei, das Thema neu zu überdenken, oder haben sich schon ein „Ja“ zu gleichgeschlechtlichen Liebespaaren abgerungen.

Das Coming-out fällt fast jedem schwer

Hast du selbst gerade entdeckt, dass du schwul oder lesbisch bist, und weißt nicht, wie du mit deinen Eltern oder Freundinnen und Freunden darüber sprechen sollst? Weiter unten findest du einige Links zu Hilfsangeboten. Dort triffst du noch mehr nicht-heterosexuelle Jugendliche und kannst dich auch beraten lassen.

* Dannecker, Martin: Sexualwissenschaftliches Gutachten zur Homosexualität, ** Emnid

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