Zusammen mit Wasser säuert Mehl, quillt auf und täuscht mehr vor als es ist. An Pessach geht es aber um Wahrheit und Aufrichtigkeit. Daher essen viele Juden an diesen Tagen nur Mazzen. Das sind flache "ehrliche" Brote. Die "Vortäuscher" Mehl und Nudeln verbannen viele vorübergehend aus dem Haus.
Pessach ist das Fest der ungesäuerten Brote. Sie heißen Mazzen, sind ganz flach und täuschen damit nicht mehr vor als sie sind. An Pessach sind sie daher das Zeichen für Wahrheit und Aufrichtigkeit. Mehl und Nudeln selbst sind zwar auch noch ungesäuert. Doch sobald sie mit Wasser oder Feuchtigkeit in Berührung kommen, säuern sie und quellen auf. Und damit stehen sie für das Böse und Schlechte im Menschen. Davon wollen sich Juden vor allem an Pessach abwenden.
Im Neuen Testament stehen dazu diese beiden Sätze, die die jüdische Identität ihrer Schreiber zeigen:
- So wollen wir denn nicht mit altem Sauerteig Fest feiern, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit ungesäuerten Broten der Lauterkeit und Wahrheit. (1. Brief der Korinther, Kapitel 5, Vers 8)
- Als sich inzwischen das Volk zu Tausenden gesammelt hatte, sodass sie aufeinander traten, begann er zuerst zu seinen Jüngern zu sprechen: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist! (Lukas 12, Kapitel 1, Vers 1)