Unfair

"Uuun-fair!!!!" ist das erste riesige Wort, welches ich in diesem Buch lese und muss erstmal grinsen. Das Zimmer von Milo sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Er selbst sitzt mitten im Chaos und schreit und bockt. Es geht also ums Aufräumen.

Milo findet das total unfair, dass er alleine aufräumen muss und versucht die Aufgabe auf seine kleine schlafende (Baby!)Schwester Ella oder seinen Papa abzuwälzen. Die haben es ja so gut! Ella kann schlafen, Papa kann fernsehen und er muss arbeiten! Plötzlich hört er eine Stimme ... Sein Schlaf-Schaf spricht plötzlich mit ihm! Und was das Schlimmste ist: Es gibt Milo nicht recht und verwandelt ihn zuerst in seine kleine Babyschwester und dann in seinen Papa. Doch so toll ist das Anderssein dann überhaupt nicht ...

Milo gibt aber nicht auf und wünscht sich weniger Spielzeug und so passiert eine ganze Menge, bis er anfängt, darüber nachzudenken: "Was ist eigentlich fair?"

Als Papa ihm seine Hilfe anbietet, fragt sich Milo, warum er das wohl tut.

Dieses Buch ist eine Farbexplosion und ganz wunderbar gezeichnet. Die frechen Figuren machen wirklich Spaß. Aber es geht auch um etwas ganz Wichtiges: Was ist eigentlich Gerechtigkeit? Oft hat man das Gefühl, dass es andere besser haben als man selbst. Milo kann erleben wie es ist, ein Baby oder ein Papa zu sein. Da wird schnell klar: Fair und unfair fühlen sich für jeden unterschiedlich an. Und am Ende kommt es auf etwas anderes an, das noch viel wichtiger ist.

Mir hat in diesem Buch besonders gefallen, dass hier nicht der erhobene Zeigefinger ausgepackt wird. Niemand sagt, was richtig oder falsch ist. Milo darf ganz allein erkennen, was fair und unfair ist. Wie oft denken wir: "Ach, der hat es gut ...".

Dieses Buch zeigt, dass das vielleicht von außen so scheint - aber alle Menschen haben ihre eigenen Probleme, die man nicht sofort erkennt. Eine ganz wichtige Botschaft - nicht nur für die Kleinsten.