Kiloca Sere Sale

– das Frühlingsfest
Kuchen Kiloç
Association Franco-Yezidie Drôme Ardèche
Zum Fest wird großer Kuchen, Kiloç, aus sieben verschiedenen Zutaten gebacken.

Das Fest Kiloca Sere Sale ist ein Fest, das von Jesidinnen und Jesiden aus den Ländern Armenien, Georgien und Russland gefeiert wird. Das Fest ist eng mit dem Erwachen der Natur und der Fruchtbarkeit verbunden. Es wird daher auch als Vorbereitung auf den Frühling gefeiert und fällt nach dem julianischen Kalender auf den ersten Mittwoch und Donnerstag im März. In der Regel entspricht dies Mitte März nach dem gregorianischen Kalender.

Traditionell wird am Mittwoch ein großer Kuchen, Kiloc, aus sieben verschiedenen Zutaten gebacken. Der Teig wird aus den Zutaten Mehl, Butter, Zucker, Milch, Joghurt, Eier und eine Münze oder eine Perle, die ebenfalls im Teig mit verknetet wird, zubereitet. Am nächsten Tag versammeln sich alle Familienmitglieder um den Kuchen und schauen, wie das Familienoberhaupt den Kuchen anschneidet. Das Schneiden des Kuchens wird mit den Worten „Bi destura nave Xwede u Shixadi“ (Mit der Erteilung Gottes und Shixadi) eingeleitet.

Zuerst wird der Kuchen in zwei Teile geteilt. Dieser erste Schnitt gilt als Pflugfurche des Ackerbauers und wird als Xeta cot bezeichnet. Es ist ein Zeichen für Bodenfruchtbarkeit, Vermehrung, Ernte, Wohlstand und Segen. Der zweite Schnitt erfolgt zu Ehren der heiligen Siebenschaft, der dritte Schnitt zu Ehren des Familienheiligen sowie die darauffolgenden für weitere bestimmte Heilige. Die andere Hälfte des Kuchens wird je nach Anzahl der Familienmitglieder in weitere Stücke geteilt. Wenn die Münze oder die Perle auf den Schnitt der Pflugfurche des Ackerbauers fällt, dann spricht dies für eine fruchtbare und segensreiche Ernte. Sollte der Gegenstand auf das Stück eines der Heiligen fallen, so beschützt dieser die Familie das ganze Jahr über und die Familie soll sämtliches Glück erfahren. Befindet sich der Gegenstand in einem der Teile für ein Familienmitglied, dann soll gesamtes Glück, Segen und Fruchtbarkeit auf diese Person fallen.  

Dieses Fest ist ein Beispiel dafür, dass in den Herkunftsländern der Jesidinnen und Jesiden regionale Unterschiede, gerade bei Festen und Zeremonien, vorzufinden sind.

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