Tag der Deutschen Einheit

- Deutschland feiert jedes Jahr seine Wiedervereinigung
Wiedervereinigungsfeier am 3.10.1090
epd-bild / Krause
Feier zur Deutschen Einheit vor dem Reichstagsgebäude in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1990.

Am Tag der Deutschen Einheit wird die Wiedervereinigung der BRD, also der „Bundesrepublik Deutschland", mit der DDR, der „Deutschen Demokratischen Republik“ gefeiert.

Vor mehr als 30 Jahren gab es zwei unterschiedliche Länder, die „Deutschland“ hießen. Im Westen gab es die BRD und im Osten gab es die DDR. Beide Länder waren durch eine Grenze getrennt, die sehr streng bewacht wurde. Niemand konnte unkontrolliert von der einen Seite auf die andere Seite kommen. Die Stadt Berlin war sogar durch eine hohe Mauer geteilt.

Vor der Teilung Deutschlands herrschte eine nationalsozialistische Diktatur. An ihrer Spitze stand der Diktator Adolf Hitler. Er gab dem deutschen Militär den Auftrag, andere europäische Länder anzugreifen und einzunehmen. Das war der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Länder, die angegriffen wurden, haben sich mit Ländern, die sich durch Deutschland bedroht fühlten, verbündet. Sie haben nach Jahren des Krieges mit unzähligen Opfern gegen Deutschland und seine Verbündeten gewonnen. Die vier Siegermächte des Krieges haben Deutschland erst in vier Zonen, anschließend in die BRD und DDR aufgeteilt. Das führte dazu, dass viele Familien getrennt voneinander lebten und sich kaum gegenseitig besuchen konnten.

Jahrzehnte später ging es den Menschen in der BRD besser als den Deutschen in der DDR. Viele der Menschen in der DDR, die sich darüber bei der Regierung beschwerten oder frei ihre Meinung äußerten, wurden überwacht, verhaftet und eingesperrt. Nach mehr als 50 Jahren waren die Menschen in der DDR sehr unzufrieden damit. Sie wollten mehr Freiheiten.

Im Herbst des Jahres 1989 haben sich wiederholt viele Menschen in Leipzig in der Nikolaikirche getroffen und an Friedensgebeten teilgenommen. Jeden Montag sind immer mehr Menschen gekommen, um für mehr Freiheit zu demonstrieren. Sie riefen: „Wir sind das Volk!“ Damit wollten sie deutlich machen, dass die Regierung nicht das tut, was die Menschen möchten. Doch genau das ist die Aufgabe einer demokratischen Regierung.

Am Ende hat die Regierung der DDR die Grenzen geöffnet und alle Menschen konnten ungehindert von Ost- nach Westdeutschland reisen und umgekehrt. Ein später Jahr gab es die DDR nicht mehr und am 3. Oktober 1990 wurde Deutschland als BRD wiedervereinigt. Die Wiedervereinigung Deutschlands verlief ohne Blutvergießen. Diese Tatsache macht das ohnehin bedeutsame Ereignis sehr besonders.

Eine Wiedervereinigung ganz praktisch umzusetzen, ist politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich eine Herausforderung. Viele Menschen im Osten von Deutschland haben sich in diesem Prozess ungerecht behandelt gefühlt. Auch mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands ist von Ungleichheiten im Land und von Vorurteilen gegenüber Menschen aus Ostdeutschland die Rede.

Doch auch wenn es Probleme gibt: Dass es zu einer friedlichen Wiedervereinigung kam, ist es wert, gefeiert zu werden. Der 3. Oktober ist darum in ganz Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Jedes Jahr darf ein anderes Bundesland die Feierlichkeiten ausrichten.