Beschneidung

- ist in manchen Religionen ein Ritual
Ein jüdischer Beschneider bei der Beschneidung eines jüdischen Jungen.
epd-bild/Herby Sachs
Die Beschneidung eines jüdischen Jungen heißt auf Hebräisch Brit Mila.
Bei einer Beschneidung werden die Geschlechtsorgane verändert. Bei Jungs und Männern geschieht dies aus religiösen oder aus gesundheitlichen Gründen in allen Ländern der Welt. In manchen Kulturen werden auch Mädchen und Frauen beschnitten. Das ist jedoch verboten und dafür gibt es auch keine religiösen oder medizinischen Gründe.

Bei Mädchen ist eine Beschneidung eine gefährliche Operation mit schlimmen Folgen. Sie zerstört wichtige Nerven und verhindert damit für immer, dass die Frau Lust beim Sex empfindet. Darum ist der Eingriff in allen Ländern der Welt verboten. In manchen Kulturen setzen sich Menschen jedoch darüber hinweg und beschneiden Mädchen und Frauen heimlich. Das geschieht dann oft unter unsauberen Bedingungen. Diese ziehen dann oft auch noch schlimme Entzündungen und manchmal sogar den Tod einer Frau nach sich.
 
Auch über die Beschneidung kleiner Jungen wird in vielen Ländern immer wieder diskutiert. Dabei setzen sich viele Jüdinnen und Juden, Musliminnen und Muslime, aber auch andere Menschen für das Recht ein, nach der Tradition des Judentums oder des Islam leben zu dürfen. Ihren Gegnern geht es dagegen um das Recht aller Menschen auf körperliche Unversehrtheit. Sie weisen auch darauf hin, dass kleine Kinder die Folgen einer Beschneidung noch gar nicht einschätzen und sich daher gar nicht selbst für oder gegen den Eingriff entscheiden können. 

Auch in Deutschland dürfen Eltern ihren Sohn aus religiösen Gründen beschneiden lassen, wenn er selbst noch nicht darüber entscheiden kann. Voraussetzung ist, dass beide Elternteile ihre Zustimmung geben, dass ein fachkundiger Arzt den Eingriff in einem OP vornimmt und dass das Kind bei dem Eingriff keine Schmerzen spürt. 

Im Judentum und im Islam hat die Beschneidung von Jungen oder Männern eine lange Tradition. Sie besiegelt den Bund mit Gott und ist daher ein sehr wichtiges Ritual dieser Glaubensgemeinschaften. Im Christentum gibt es keine Beschneidungen aus religiösen Gründen.
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