Mizwot

Gebotstafeln mit den zehn Geboten in hebräischer Schrift.
© Debora Lapide
- die Lebensregeln der Jüdinnen und Juden
Gebotstafeln mit den zehn Geboten in hebräischer Schrift.
Debora Lapide
Viele Lebensregeln sagen Juden, wie sie mit Gott und miteinander umgehen sollen. Die wichtigsten sind die zehn Gebote, die Moses auf die steinernen Gebotstafeln geschrieben haben soll.
07.08.2012 - 14:48

Jüdinnen und Juden haben 613 Lebensregeln. Sie heißen Mizwot und sagen, wie die Menschen mit Gott und miteinander umgehen sollen. Die Mizwot stehen in der hebräischen Bibel. Laut Überlieferung übergab Gott sie Mose auf dem Berg Sinai. Die Einzahl heißt Mizwa.

Die Mizwot umfassen genau 248 Gebote und 365 Verbote für alle Bereiche des Lebens. Nach ihnen sollen Jüdinnen und Juden ihr Leben gestalten. Zum Beispiel gibt es Verhaltensregeln für den Schabbat und alle anderen jüdischen Feste, für das Essen, für die Kleidung, für Gebete, Hochzeiten, Beschneidungen, Beerdigungen und viele andere praktische Dinge und Ereignisse im Alltag und im Leben der Menschen.

Manche Mizwot fordern Jüdinnen und Juden auch zu guten Taten gegenüber den Mitmenschen auf. Als gute Tat zählt es, wenn du kranke oder trauernde Mitmenschen besuchst, Nachbarn zu Festen kleine Geschenke bereitest, etwas für einen guten Zweck spendest, einem Single hilfst, einen passenden Partner zu finden und auf andere Weise jemanden etwas fröhlicher oder sogar glücklicher machst.

Die Mizwot werden außerdem unterteilt in Gebote, deren Sinn man sofort versteht, und in solche, die nicht leicht zu erklären sind. Hintergründe und Anleitungen für die praktische Umsetzung können Jüdinnen und Juden im Talmud nachlesen. Er ist auch eine sehr wichtige Schrift im Judentum. Viele Jüdinnen und Juden befolgen auch viele Mizwot, deren Sinn sie nicht verstehen. Sie tun das dann einfach aus Liebe zu Gott.

Viele der ursprünglichen Mizwot galten aber auch nur für den Tempel, die Priester oder sogar den Umgang mit Sklaven. Diese Gebote sind heute alle ungültig.

Andere Mizwot haben viele Staaten in ihre eigenen Gesetze aufgenommen. Sie sind uns daher sehr vertraut. Dazu gehören zum Beispiel die Verbote zu töten oder zu stehlen und das Gebot, dass niemand wegschauen darf, wenn jemand in Not ist und Hilfe braucht.

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