Michaeli

Bei einer Michaelifeier besiegt Sankt Michael den bösen Drachen
Jane Baer-Krause
- der Drachentöter siegt über das Böse
Gemälde vom Erzengel Michael, der in goldener Rüstung mit goldenen Flügeln auf etwas herabschaut, seinen goldenen Speer hält er an der Seite nach unten gerichtet.
Raffael/Wikimedia
Der Erzengel Michael (1518, Louvre) von Raffael
28.09.2016 - 14:19
Michaeli ist der Namenstag des Erzengels Michael. Mit diesem Fest feiern manche Christinnen und Christen den Sieg des Guten über das Böse.

Obwohl Sankt Michael in der Bibel als "Anführer der himmlischen Heerscharen" eine wichtige Aufgabe hat, geht sein Namenstag oft unter. Viele Waldorfschulen – und Kindergärten feiern Michaeli jedoch mit einem bunten Drachenfest. Viele Bilder und Geschichten erzählen nämlich, dass der heilige Michael mit seinem Schwert den bösen Drachen besiegt und damit auch alle schlechten Gedanken und Taten der Menschen. Darum lassen viele Waldorfschüler an diesem Tag nicht nur bunte Flieger in den Himmel steigen, sondern spielen in einer Aufführung auch den Drachenkampf nach.
Dabei versammelt sich manchmal die ganze Schulgemeinschaft auf dem Hof. Schon aus der Ferne ist das wütende Schnauben des Drachen zu hören. Oft wird er von einer vierten Klasse gespielt. Sie stampft im Gänsemarsch heran, versteckt unter einem super langen grünen Tuch mit Zipfelmützen. Die ersten Schülerinnen oder Schüler gehen nebeneinander. Sie sind der Kopf des bösen Ungetüms, das mit weit aufgerissenem Maul gefährlich schnaubt. Von der anderen Seite nähert sich eine erste Klasse. Alle Schülerinnen und Schüler tragen ein Schwert. Gemeinsam umzingeln die jüngsten Schulmitglieder den großen bösen Drachen und bezwingen ihn mit ihrem Mut.

Waldorfschulen sind anthroposophische Einrichtungen, so wie auch die Christengemeinschaft. Sie ist eine Glaubensrichtung im Christentum.