Welche Inhalte verbinden Tanach, Zweites Testament und Koran?

Anonym
30.09.2013 - 13:55

Hallo. Im Ersten und Zweiten Testament der Bibel und im Koran findest du Geschichten über den einzigen Gott, über die Schöpfung, über das Paradies, über den Stammvater Abraham und über Jesus. Aber Vorsicht: Die Geschichten ähneln sich mal mehr und mal weniger, aber sie gleichen sich nicht.

Nach dem Ersten und dem Zweiten Testament der Bibel und nach dem Koran glauben jüdische, christliche und muslimische Gläubige nur an einen Gott und nicht an mehrere Götter. Den Glauben an nur einen Gott nennt man Monotheismus.
Im jüdischen Tanach steht dazu: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ (2. Mose, 20:3). Der Tanach ist die Bibel der Jüdinnen und Juden. Sie heißt auch Erstes Testament und gilt auch für Christinnen und Christen.
Im Zweiten Testament der christlichen Gläubigen heißt es: „Da spricht Jesus zu ihm: Weiche, Satan! Denn es steht geschrieben: “Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!” (Matthäus 4:10).
Musliminnen und Muslime nennen Gott auf Arabisch Allah. Im Koran kannst du nachlesen: „Bete neben Allah keinen anderen Gott an! Es gibt keinen Gott außer Ihm.“ (Sure 28:88).

Auch die Schöpfungsgeschichte klingt in der Bibel ganz ähnlich wie im Koran. Gott ist immer der Schöpfer der Welt und der Mensch wird von Gott geschaffen. Nach den Schriften im Judentum und Christentum schuf Gott den Menschen jedoch als sein Ebenbild, also als sein Gegenüber. Das gilt für den Koran nicht.

Alle drei Bücher berichten auch über den Stammvater Abraham. Daher heißen sie abrahamitische Religionen. Doch ab der Geschichte über Abrahams Söhne Isaak und Ismael trennen sich die Wege.

Von der Geburt Jesu berichten beispielsweise nur die Bibel der Christinnen und Christen und der Koran, allerdings nicht der Tanach. Nur für Gläubige im Christentum ist Jesus jedoch der Sohn Gottes. Der Glaube an ihn hat zur Entwicklung des Christentums aus dem Judentum geführt. Das war kein leichter Weg und hat auch zu viel Streit und Leid geführt. Bei Jüdinnen und Juden ist Jesus daher sehr umstritten. Musliminnen und Muslime nennen Jesus auf Arabisch Isa. Für sie ist er ein Prophet, der den Menschen hilft, aber auch nicht Gottes Sohn und damit auch kein Mittler zwischen Gott und den Menschen.